floor, wall, body
Herbert Hofer

aktuelle Arbeiten, die sich sowohl auf das Thema Raum im Allgemeinen als auch auf den sehsaal im Besonderen beziehen:
Gezeigt wird, so Herbert Hofer, „die dem Raum abgezogene Haut, leer und hohl zu Boden gesunken, sein Abbild geknittert, geknickt“.

Vernissage:
Mittwoch 18. Oktober 2017 um 19 h
Eröffnung: Dr. Silvie Aigner, Kunsthistorikerin
Chefredakteurin der Kunstzeitschrift PARNASS

Ausstellungsdauer:
19.10. bis 18.11. 2017
jeweils Do und Fr 16-19 h

→ Flyer

Künstlerführung & Filmscreening „floor, wall, body“
im Rahmen der  Vienna Art Week
Termin: Mittwoch, 15. November, 17 — 21 Uhr

Film-Programm (stündlich Screening):
Felix Malnig : „D (Detroit)“, 2007, 16'
www.felixmalnig.at
Nicole Six & Paul Petritsch: „Räumliche Maßnahme (1)“, 2002, 28'11'' min
www.six-petritsch.com

"person in a room“, 2012-17, analoger C-Print, Auflage 3, 100 x 65 cm

Herbert Hofers Arbeit befasst sich mit den Bedingungen von Erkenntnis, Wahrnehmung und Erinnerung und damit auch mit denen der Teilhabe. Die Gemeinsamkeit des vielseitigen Werks ist die Überlagerung von Wahrnehmungsversionen.

Raum ist dabei ein häufig wiederkehrender Begriff. Raum als unmittelbarster Wahrnehmungsgegenstand, Raum als Metapher für psychisch-geistige Bedingtheit und Raum als Referenz körperlicher Anwesenheit, deren Aktionen darin beengt oder befördert sein mögen. Und es sind auch durchwegs räumliche Maßnahmen ― verschieben, stapeln, falten, knittern ― mit denen Hofer jene Differenz zu Vorgefundenem und Alltäglichem erstellt, aus der heraus er seine Zweifel formuliert.

Falten und Knittern sind dabei paradigmatisch für Hofers Strategien.
Die Art und Weise, in der (Teil-) Inhalte dabei einander, aber auch sich selbst überlagern, durchdringt Hofers Ideenwelt eben sosehr, wie seine Formensprache vom Anarbeiten gegen die Widerstände des Materials geprägt ist. Im Knittern kommt auch die Haltung zum Ausdruck, den Selbstorganisationen des Materials große Bedeutung einzuräumen, Voraussetzung für Konzeptionen, die auf unüblichen Anwendungen üblicher Medieneigenschaften beruhen, wie das beispielsweise bei der Serie von fotografischen positiv/Negativ-Belichtungen der Fall ist.

„Ich betrachte den Raum, schließe kurz die Augen, betrachte den Raum erneut. Wenn etwas verändert wäre, ließe sich mit Sicherhe
it entscheiden, worin die Veränderung läge, im Raum oder in meinem Blick auf ihn? Und vielmehr: wenn nichts verändert scheint, woher stammt die Konstanz?
Ist sie Qualität des Raumes oder Produkt meiner Wahrnehmung?“ (Herbert Hofer)
"corner of room“, 2016-17, Tintenstrahldruck, Folie, Aluminium,180x156 x100cm

Herbert Hofer

1962 in Wien geboren, lebt eben da.
www.herberthofer.at