GIMME SHELTER

GIMME SHELTER

Jürgen Bauer, Katharina Fink, Käthe Hager von Strobele, Thomas Laubenberger- Pletzer, Lisa Reiter

Kuratiert von Christiane Reiter & Daniel Amin Zaman

Eröffnung 2.9.2025 um 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 3.9-20.9.2025
Mittwoch, Donnerstag, Freitag 15 bis 19 h
Samstag 14 bis 16 h

In dem für den Ausstellungstitel entlehnten Song der Rolling Stones heißt es unter anderem „a storm is threatening my very life today“ und „war is just a shot away“. Textzeilen, die traurigerweise aktueller kaum sein könnten in einer Zeit, in der stabil geglaubte Sicherheiten unaufhaltsam zu erodieren scheinen.
Nicht weniger aktuell ist damit auch der Ruf, der Wunsch, das Bedürfnis nach einem Unterschlupf – gimme shelter. Und die Auseinandersetzung mit formalen wie handwerklichen Wiederholungsstrukturen künstlerischer Strategien der Einhausung*, die es ermöglichen, das In-der-Welt-Sein als ein Zu-Hause-Sein empfinden zu können.

*(Byung-Chul Han, In: Vom Verschwinden der Rituale, Ullstein, 2019)

Foto: Käthe Hager von Strobele

Jürgen Bauer, geboren 1969 in Schwaz, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2018 beschäftigt er sich mit dem Motiv des Hauses. Reizvoll sind für ihn die starke Symbolik und der Metaphernreichtum des Hauses; die Bandbreite spiegelt dabei seine künstlerische Variation des Themas und seine Beschäftigung mit gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen, zuletzt stark unter dem Eindruck von Klimawandel, Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Die Repetition ist ein wichtiges Element seiner Arbeit – ob in der abstrakten Malerei und Grafik oder in seinen minimalistischen Objekten.
Einzelausstellungen (Auswahl): Two Houses, Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung, Wien (2024/25); House Deconstruction 55/4, Verein schranken-los, Schwaz (2023); Farbe und Gebiet, ORF Radiokulturhaus, Wien (2022); Vier Ganze und zwei Halbe, Bildraum 7, Wien (2020)

Katharina Fink, geboren 1983 in Bregenz, lebt und arbeitet in Wien.
2003-2010 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien, Klasse erweiterter malerischer Raum Prof. Franz Graf, Klasse Grafik und Druckgrafische Techniken Prof. Gunter Damisch. Seit 2017 Leitung Kunstverein Schattendorf/Burgenland gemeinsam mit Siggi Hofer: kunstverein.schattendorf.com.
Auszeichnungen: Anerkennungspreis, Walter Koschatzky Kunstpreis, 2015 Anerkennungspreis, Kulturpreis Vorarlberg, Kategorie Zeichnung, 2024.
Einzelausstellungen (Auswahl): Wenn des Finken süßer Ton, Bildraum 01, Wien (2020); Gegenwartsbild, futuregarden Wien (2014); organische Konstruktionen, Diplomausstellung Akademie d. bildenden Künste Wien, first futuregarden emerging artist show, futuregarden Wien (2010).
Gruppenausstellungen (Auswahl): FELT, Viktoria – Raum für künstlerische Forschung und Social Design, Wien Kulturpreis Vorarlberg 2024, ORF Landesfunkhaus Dornbirn (2024); Building the barn, curated by Siggi Hofer, Kunstverein Schattendorf, Burgenland (2021)

Käthe Hager von Strobele, geboren 1981 in Bozen (Italien), lebt und arbeitet in Wien und Südtirol. Sie studierte Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste Wien sowie Philosophie an der Universität Wien. Aufenthalte und Auslandsstipendien führten sie nach Paris, Mailand und Rabat (Marokko). Eine langjährige Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Linz (Abteilung textil.kunst.design) sowie an der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie in Wien prägt ihre praxisorientierte und theoretisch fundierte Arbeit. Als bildende Künstlerin und Vermittlerin bewegt sich Hager von Strobele im Spannungsfeld von Theorie und Praxis der Photographie, Kunst und Forschung. Ihr künstlerisches Interesse gilt den strukturellen Verwandtschaften zwischen Photographie, Wohnraum und dessen Materialkulturen.
Einzelausstellungen (Auswahl): Growing in the Dark, Eikon Schauraum (2024); A Plant is just a Plant, FOTO WIEN, Hoi Studios / Das Packhaus am Heumarkt (2023); Kiss my Plants, Hoi Studios / Das Packhaus am Heumarkt (2022); Crisscross, Galerie Raum mit Licht, Wien (2015)

Thomas Laubenberger-Pletzer geboren 1969 in Kitzbühel, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Michelangelo Pistoletto mit Diplom 1997 sowie Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Wien.
Aus einer bewusst gewählten Selbstbeschränkung heraus zeichnet er nur schwarze, meist gerade Linien auf Papier im Format Din A4. Dabei stellt er zum einen grundsätzliche Fragen zur Funktion und den gestalterischen Möglichkeiten der Linie, zum anderen werden Untersuchungen angestellt zu scheinbar alltäglichen Strukturen, Bildmotiven sowie Schrift und Sprache. Dies geschieht etwa in Form von mit dem Lineal gezeichneten seriellen Konstruktionen sowie Schriftbildern mit dafür von ihm speziell entwickelten Alphabeten aus quadratischen Kleinbuchstaben. Die Zeichnungen als `kleinste Einheit´ sind häufig Ausgangspunkt für serielle Arbeiten, Installationen, raumbezogene Projekte und Bücher.
Einzelausstellungen (Auswahl): zero fuck, Galerie artdepot, Innsbruck (2024); nine lines, Bildraum 01, Wien (2023); karacho, Museum Audioversum, Innsbruck (2022)

Lisa Reiter geboren 1994 in OÖ, studiert derzeit in der Klasse Ortsbezogene Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und Plastische Konzeptionen / Keramik (MA) an der Kunstuniversität Linz. 2021 wurde sie mit dem Morgenstern-Preis des Landes Steiermark und der Kleinen Zeitung ausgezeichnet und erhielt den Kunstförderungspreis der Stadt Graz. Neben Ausstellungen in Österreich wurden ihre Werke auch in Berlin, Budapest und Zagreb gezeigt. 2024 erhielt sie das Artist-in-Residence-Stipendium Stipendium des Landes Steiermark und verbrachte zwei Monate in Budapest.
Spuren, die menschliche Interaktionen hinterlassen, und die Frage, wie Räume Realität und Utopie formen, sind zentrale Themen in Lisa Reiters Arbeiten. Ihre Materialsprache umfasst sowohl gefundene Objekte als auch präzise gefertigte Objekte, die stets ein großes Interesse an Materialien, sei es Papier, Metall, Wachs, Keramik oder Textil, betonen.
Einzelausstellungen (Auswahl): If fox and hare were to say goodnight, GIG Ottensheim (2025); grids, breath and a windowsill, Art Quarter Budapest, Budapest (2024); Der Schnee rund ums Haus, Parallel Vienna mit der Kunsthalle Graz, project statement (2022)

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