26.3.-12.4.25
mathias pöschl
Eröffnung
Mittwoch, 26.03.2025, 19 Uhr
Zur Eröffnung spricht der schwedische Free-Jazz-Saxophonist Mats Gustafsson, der im Anschluss live, Pöschls Werke in der Ausstellung „vertonen“ wird.
Ausstellungsdauer
27.03. bis 12.04.2025
Finissage
Samstag, 12.04.2025, 19 Uhr
Mittwoch, Donnerstag, Freitag 15 bis 19 h
Samstag 14 bis 16 h
Stilisierte Vögel, wie mit schwarzem Stift auf weißem Hintergrund skizziert, erheben sich in einen endlos anmutenden Himmel. Und doch trügt der Schein, insofern sich seine Arbeiten bei genauerem Hinsehen als „negativ malerische Eingriffe“ erweisen. Denn seine Werke basieren auf mit handelsüblichen Kopiermaschinen entfremdeten Papiervorlagen, die er auf Holz kaschiert und schließlich schichtweise per Hand wieder abträgt. Das Bildmotiv ist also nicht etwas, das hinzugefügt wird, sondern das, was schließlich übrigbleibt. Das, was der Künstler mittels sich wiederholenden Arbeitsvorgängen freilegt und unter der Oberfläche zum Vorschein kommt.
Über die Arbeit von Mathias Pöschl
Walter Benjamin kritisierte einst in seinem bekannten Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, dass durch die Möglichkeit der massenhaften Vervielfältigung, das „kopierte“ Kunstwerk seiner Aura beraubt würde. Mathias Pöschl tritt mit seinem Kunstschaffen gleichsam den Gegenbeweis an, indem er eine Aura freilegt, die zum einen dem technischen Kopierverfahren innewohnt und zum anderen den daraus resultierenden Ausgangsmaterialien, die schließlich einer Manipulation unterzogen werden.
Dazu vervielfältigt er in einem ersten Schritt bestimmte Vorlagen auf handelsüblichen Kopiermaschinen im Copyshop immer und immer wieder. Diese unterliegen dabei einem fortlaufenden Prozess maschinell-technischer Veränderungen durch beispielsweise Tonermängel oder Kontrastunterschieden. Produktionsbedingte Strukturen also, die in einem zweiten Schritt mit in die Bildkompositionen übernommen werden, indem die kopierten Vorlagen auf Holzplatten kaschiert werden. „Copy und Paste“ im besten Sinne.
Schlussendlich erfolgt ein Vorgang, den Pöschl als negative malerische Eingriffe bezeichnet. Eine manuelle „Invasion“ tatsächlich invasive Eingriffe in das Material, in deren Folge er - im Gegensatz zu additiven Abläufen - die obersten Materialschichten wieder abträgt und das, was übrigbleibt zum eigentlichen Ausdruck wird.
Dabei durchläuft Pöschl einen Schaffensprozess der Wiederholungen in technischer, thematischer, formaler, serieller und reflexiver Hinsicht, sowie das Aufeinandertreffen und Ineinandergreifen von maschinell erzeugten Komponenten, manueller Intervention und konzeptueller Tiefe.
Daniel Zaman
Kurzbiografie Mathias Pöschl
geboren 1981 in Wien
2003-08 Akademie der Bildenden Künste, Wien
Ausstellungen: (Auswahl)
2024 Ebenso sehr sichtbar, sehsaal, Wien
17 Bilder, artlodge, Verditz (solo)
2023 Traveling Far - Mathias Pöschl/Toni Schmale, Oberösterreichischer Kunstverein, Linz
2022 Mathias Pöschl, contrappunto VinVin, Wien Geisterpop/ulation, Kunstverein Eisenstadt
2021 Mathias Pöschl/Anna Schmedding, k&k center, St.Johann im Rosental 2020
Mathias Pöschl/Jörg Reissner, ada, Wien
2019 07/05-22/06/19, bechter kastowsky galerie, Wien (solo)
2017 Fall Open Studios, ISCP, New York
2016 Poetiken des Materials, Leopold Museum, Vienna
2015 alle gewehre aufs rathaus, Neuer Kunstverein Wien, Wien (solo)
2014 i’m every woman, Georg Kargl Box, Wien (solo)
2013 you must learn, 21er Haus, WIEN (solo)
the land that time forgot, ArtLodge, Verditz
2012 FAcES, Burgenländische Landesgalerie, Eisenstadt Armory Show, New York
to the people, Artist Quarterly – Sotheby’s Vienna (solo) Frieze Artfair, London
2011 online, Galerie artepari, Graz
Mathias Pöschl, Galleri PingPong, Malmö (solo)
KoschatzkyPreisNominierungen, MUMOK, Wien
2010 Fine Line, Georg Kargl Fine Arts, Vienna
confligere, Kunstverein Schattendorf


