Resonanz und Resilienz

Resonanz und Resilienz

Rubén D'Hers, Ilse Ermen, Markus Guschelbauer, Lena Knilli, Marianne Lang, Wendelin Pressl, Arnold Reinthaler, Darja Shatalova

Eröffnung: 30. Juni 2021 von 17 – 21 Uhr
Ausstellungsdauer: 1. bis 9. Juli 2021

Digitale Reizüberflutung, Beschleunigung, Klimawandel, Coronakrise: Die Welt um uns, mit uns und durch uns verändert sich. Ob unaufhaltsam oder willkürlich, ob abrupt oder kontinuierlich, ob selbstverschuldet oder fremdgesteuert: unsere Wahrnehmung von und Beziehung zur Welt ist derzeit scheinbar ins Wanken geraten.

Mit `Resonanz & Resilienz´ als Jahresthema 2021 geben wir dem sehsaal einen Rahmen für Antworten, Szenarien, Ansätze und Vorstellungen auf das stets neu zu sortierende Verhältnis vom Individuum und Subjekt zu seiner (Um-)Welt.

Dieses sich neu, sich anders, sich bewusst In-Beziehung-Setzen suchen wir über die Pole von Resonanz und Resilienz zu erkunden: Resonanz als Tendenz einer harmonischen und Resilienz als Tendenz einer nachhaltigen Widerstandskraft, die auf veränderte Lebensbedürfnisse reagiert.

Die Arbeiten der Gruppenausstellungen vermitteln in unterschiedlichen künstlerischen und medialen Formaten individuelle, teils auch sehr persönliche Ansichten und Auseinandersetzung mit der menschlichen Anpassungsfähigkeit, dem (un)bewusst subjektiven Entgegensetzen und/oder dem zunehmend als Widerspruch wahrgenommenen Verhältnis von Kultur und Natur.

Rubén D’Hers (Venezuela). Lives and works in Berlin. Acoustic guitars, zithers, piano strings, cable, stones, hanging motors, pliers, waving cords, bird feathers and refrigerators parts are some of the material he currently uses to produce sound works that operate at a blurred intersection between sound and music. He is a recipient of the Stiftung Kunstfonds working stipend 2020, the emerging artist award grant Cisneros Fontanals Foundation CIFO 2018 and the visual arts research grant from the Berlin Senate Department for Culture and Europe 2017.

Ilse Ermen, geb.1959; D/CH. studierte Bildende Kunst an der ENSBA in Paris (1979 - 1984), daraufhin arabische und slavische Philologie/Linguistik in Paris, Berlin und Basel (1985 - 1991; Dissertation 1996). Sie arbeitet mit Sprache als Bild, in letzter Zeit auch zunehmend mit Klang. Aus dem Zusammenhang gerissene Wörter, Sätze und Texte werden zu Bildern; diese wieder zu Lauten (z.B. in Lesungen). Zentral sind Dekontextualisierung, Hinterfragung von Wahrnehmungsprozessen und Denkmustern. Pendelt zur Zeit zwischen Brest (Frankreich) und Berlin.

Markus Guschelbauer ist 1974 in Friesach (A) geboren, er lebt und arbeitet in Wien. Nach dem Studium der Fotografie am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien ist er seit 2009 als freischaffender Künstler tätig. Landschaften sind sowohl Bezugspunkt als auch Kulisse für seine künstlerischen Interventionen und Inszenierungen. Mit Hilfe von Alltagsmaterialien und Elementen aus dem künstlerischen Formenvokabular entstehen temporäre Stücke auf der Bühne Landschaft. Durch den präzisen bildnerischen Akt des fotografischen und filmischen Prozesses formen sie sich zu autonomen Bildwerken, die sich an der Schnittstelle von Fotografie, Bildhauerei, Performance und Land Art bewegen.

Lena Knilli wurde 1961 in Graz geboren und ist in (West)-Berlin aufgewachsen. Sie studierte Malerei an der HdK in Berlin und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien bei Maria Lassnig. Von 1992 bis 2001 Jahren lebte und arbeitete sie in Prag, anschließend wieder in Wien. Lena Knilli arbeitet in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Collage, sowie audiovisuelle Installation und kollaborative Formate. Sie beschäftigt sich mit der Untersuchung und Überlagerung verschiedener bildlicher Systeme, sowie mit den Fragestellungen, die hieraus resultieren. Es interessieren die Ausgangspunkte für eine individuelle Entwicklung und unsere Wahrnehmungsweisen. Ausstellungen im In-und Ausland.

Marianne Lang wurde 1979 in Graz geboren. 1998-2005 Universität Mozarteum (Dieter Kleinpeter). 2010 Staatsstipendium für bildende Kunst Österreich, Förderpreis Land Salzburg, 2003-09 Atelierstipendien Berlin, Budapest, Montrouge, Virginia, Paris, 2007 Jahresstipendium für bildende Kunst, Land Salzburg. Letzte Einzelausstellungen: 2020 Vermessung der Leere, Stadtgalerie Salzburg, 2018 Spiegelbildlich, Bildraum 01. Wien, 2017 Wald, Galerie Zimmernann Kratochwill, Graz, 2015 Das Haus im Grünen, Galerie Bäckerstrasse4, Wien. Letzte Beteiligungen: 2021 Steiermarkschau, Kunsthaus Graz, 2020 Beethoven unter einem D-A-CH, Künstlerforum, Bonn, 2018 Obsession Zeichnung, Bruseum, Joanneum, Graz.

Wendelin Pressl ist ein „Feldforscher“ an der Grenze zwischen Kunst, Wissenschaft, Wahrnehmung und: Kosmos. In zahlreichen Ausstellungen, Auslandsaufenthalten und Publikationen hat Pressl das Forschungssystem Kunst auf seine für ihn typische Weise von Wahrheit und Täuschung ausgelotet und bestimmt. 1971 in Graz geboren, lebt und arbeitet Wendelin Pressl freischaffend in Wien. Nach der Meisterschule für Malerei an der Ortweinschule Graz studierte er in Wien an der Akademie der bildenden Künste.

Arnold Reinthaler studierte Bildhauerei an der Hochschule für künstlerische Gestaltung in Linz und bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er promovierte bei Thomas Macho mit einer kulturwissenschaftlichen Dissertation über die Zirkulation des Begriffs >nomadisch< im Kunstkontext. Seine Arbeiten umkreisen Zeitbegriffe, die er mit bildhauerischen Mitteln modelliert. Dabei stellt er das subjektive Handeln in den Mittelpunkt lang andauernder Arbeitsprozesse, die er vorwiegend in Stein, Papier und Lichtmedien übersetzt. Arnold Reinthaler erhielt zahlreiche Stipendien und Preise und lebt als Künstler in Wien.

Darja Shatalova ist eine transdisziplinäre Künstlerin mit einem mathematischen Hintergrund. In ihren Arbeiten untersucht sie die Strukturen gesellschaftlicher Phänomene und individueller Erfahrungen auf eine analytische Weise. Ziel ist es, in der Vielfalt singulärer Ereignisse Prinzipien und Muster zu erkennen und so eine Ordnung im eigenen Leben und der Umwelt zu finden. Die kontinuierlichen Aufzeichnungen und Notationen finden in Künstlerbüchern statt, aus denen Elemente in Performances, raumbezogene Installationen und Klangkompositionen übersetzt werden.

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