Me and my mother produced by my father – Roman Pfeffer

Me and my mother produced by my father

Roman Pfeffer

Ausstellungseröffnung 18. September um 19 Uhr
Eröffnung: Lisa Ortner-Kreil, Kuratorin Bank Austria Kunstforum Wien

Ausstellungsdauer: 19. September bis 11. Oktober 2024
Öffnungszeiten: jeweils Mi, Do, Fr, 15 bis 19 Uhr Samstag 14 bis 16 Uhr

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der ICH – (De)Konstruktion.

Über die Arbeit von Roman Pfeffer

Maßsysteme aus verschiedenen Zeiten und Kulturräumen haben sich im Atelier Roman Pfeffers angesammelt. Gemeinsam ist ihnen die Eichung auf „Meter“ oder „inch“. Erst in der Anwendung entfalten sie ihr Potential: Maßnehmen, Dinge in Beziehung setzen - unter Umständen auch sich selbst - und in der Vielfalt der vorgefundenen Welt Parameter entdecken, diese Tätigkeiten haben Pfeffer schon früh fasziniert. Er alterniert dabei zwischen dem „sinnlichen“ Zugriff auf Konkretes, der Präzision des Messens, der Abstraktion des Vergleichens. (1)

Treffender als in der Arbeit „Ich als Kreis“ (2017) kann dieser zirkuläre Schluss kaum zum Ausdruck gebracht werden: In dem handwerklich höchst aufwändigen Werkstück hat Roman Pfeffer seine eigene Körperlänge zum Parameter gemacht, den er - in Form eines gewöhnlichen Metermaßstabes - zu einem Kreis biegt. Ohne Anfang und Ende aber, wird das „Ich“ zu einem Radius und damit zu einem Parameter, der sich selbst nicht durch andere Referenzen vermessen lässt. (2)

Eine weitere Arbeit in der Ausstellung ist “Me and my mother produced by my father“ (2017). Hier wird wieder der Kreis verwendet, bezugnehmend auf die Körpergröße des Künstlers. Im Inneren des Kreises befindet sich eine schwarze Fläche mit dem Außenradius der Körpergröße seiner Mutter. Der Künstler hat seinen Vater beauftragt, dieses Kunstwerk zu produzieren. Somit kommt es zu einem Zusammenspiel der drei Familienmitglieder auf unterschiedlichen Ebenen.

In seiner Arbeit „ME“ (2024) beschäftigt sich Roman Pfeffer mit dem Bild-Text-Verhältnis und deren Abstraktion. Das geschriebene ME überträgt Roman Pfeffer auf quadratische Leinwand-Tafeln mit den Maßen 32 x 32 cm. Sie sind in vier Reihen à 7 Einheiten übereinander angeordnet. Der Text ist mit grauer Acrylfarbe aufgetragen und die Hintergrundfläche ist ein helles Rosa.
Was man sieht, ist eine abstrakte Komposition, da Roman Pfeffer, entgegen der in Europa gewohnten Leserichtung, jede 2. Tafeln mit 90° Grad um die eigene Achse nach links gedreht hat. Die Buchstaben werden durchtrennt und es kommt zur Abstraktion des Wortes. Das „ME“ wird dekonstruiert. Durch den Titel „ME“ wird die Fährte gelegt, dass es sich hier um einen Ich-Bezug handelt, der jedoch aus der Ordnung gebracht wurde.

(1,2) Auszug aus einem Text von Heidrun Rosenberg

Roman Pfeffer, Me and my mother, produced by my father, 2015, MDF, Maßband, Ø 57,6cm, Foto Pfeffer / Bildrecht

Roman Pfeffer

*1972 in Vöcklabruck, lebt und arbeitet in Wien und Attnang-Puchheim.

Roman Pfeffer studierte von 1996 bis 2001 an der Akademie der bildenden Künste Wien und am Kent Institute of Art and Design in Canterbury, England. Seit  2010 ist er, mit Unterbrechungen, Mitglied des TransArts  Leitungsteam an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Roman Pfeffer ist Dagmar Chobot Preisträger von 2018 und wurde 2013 mit den Preis des Landes Tirol beim 33. Österreichischen Grafikwettbewerb 2013 in Innsbruck ausgezeichnet.

Roman Pfeffers Werke wurden in zahlreichen Institutionen und Galerien gezeigt: Galila’s P.O.C., Brüssel; Sculpture inside, Bondi/Sydney; Belvedere 21, Blickle Kino, WIen; museum krems/Kunsthalle Krems; Biennale for change, MAK, Wien; The Museum of Fine Arts, Osijek; Gallery Geukens & de Vil, Antwerpen; vorarlberg museum, Bregenz; Galerie Raum mit Licht, Wien; Galerie 422, Gmunden; MAERZ bildende Kunst, Linz; Studio im Hochhaus, Berlin; Hilger NEXT, Wien; Fondazione Giorgio Cini Venedig; MQ ART BOX, Wien; LA IRA DE DIOS, Buenos Aires; Kunsthalle Wien; Austrian Cultural Forum, London;

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